Kommende Ausstellung

Joël Andrianomearisoa – Tools of Emotions and Desires

30.11.2025 – 22.02.2026

Joël Andrianomearisoa arbeitet multidisziplinär, wobei Materialität und Maßstab wichtige Aspekte sind. Durchdrungen von komplexen emotionalen Erfahrungen sind seine zarten, oft zweideutigen Werke eine fortlaufende Serie sich ständig weiterentwickelnder Übungen, die die Ästhetik und Architektur von Gefühlen betrachten, die alle wahrnehmen, aber nicht unbedingt auch benennen können. Er arbeitet multidisziplinär, wobei Materialität und Maßstab wichtige Aspekte sind.

Der 1977 in Antananarivo, Madagaskar, geborene Künstler lebt und arbeitet zwischen Paris und Magnat-l’Ètrange, beide in Frankreich, und Antananarivo. Er erwarb 2003 ein Diplom in Architektur an der Ecole Speciale d’Architecture in Paris. Im Jahr 2016 erhielt er den Arco Madrid Audemars Piguet Preis. 2019 vertrat er als erster Künstler überhaupt Madagaskar auf der 58. Biennale di Venezia. Seitdem werden seine Arbeiten in führenden internationalen Institutionen wie dem MAXXI, Rom (2018), dem Smithsonian National Museum of African Art, Washington DC (2015), dem Hamburger Bahnhof, Berlin (2010) und dem Centre Pompidou, Paris (2005) ausgestellt.

Aktuellere Auftragsarbeiten und Ausstellungen fanden im Palais de Tokyo, Paris (November 2021), im Zeitz MOCAA, Kapstadt (August 2022) und im MACAAl, Marrakesch (September 2022) statt. Im Oktober 2021 stellte Andrianomearisoa mit Unterstützung des Fonds Yavarhoussen zwei öffentliche Skulpturen in Antananarivo vor. Seine Werke sind Teil der bedeutenden internationalen Sammlungen des Smithsonian, Washington DC, des Studio Museum in Harlem, New York, der Sammlung Yavarhoussen, Antananarivo und des Museum Sztuki, Łódź.

Andrianomearisoas Umgang mit Poesie und Architektur ermöglicht ihm ganz eigene Wege, indem er eine neue architektonische Aufteilung im Ausstellungsraum schafft. Dabei spielen sowohl besondere Textilien und Webarten als auch sein Umgang mit eigens eingefärbten und hergestellten Papieren eine große Rolle, wobei Stofflichkeit, Haptik und Überdimension als wesentliche Kriterien ausgelotet werden. Dadurch schafft es der Künstler, Räume auf eigene Weise zu verwandeln und emotional aufzuladen.

Andrianomearisoa setzt seine poetische Erkundung mit Textilien fort, die mit einer traditionellen madagassischen Technik bestickt wurden. Für „Manifeste d’une Rupture“ arbeitete er mit Handwerker: innen aus seiner Heimatstadt Antananarivo zusammen und erweiterte auch hier die technischen Grenzen traditioneller Stickerei durch die Verwendung von Raphia, einer für Madagaskar typischen Palmfaser. Der chromatische Minimalismus, die Verwendung ähnlicher Farbtöne, macht das Lesen der gestickten Worte dabei fast unmöglich.

Für das Ludwig Museum in Koblenz entwickelt er diese Konzepte weiter und wird zwei unterschiedliche, jedoch jeweils auf sich wechselseitig verweisende Bildräume erschaffen.

Joël Andrianomearisoa. Installation Venedig Biennale 2019/ Madagascar Pavillon © Joël Andrianomearisoa

Joël Andrianomearisoa. Installation Venedig Biennale 2019/ Madagascar Pavillon © Joël Andrianomearisoa

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