Kommende Ausstellung

ERWIN WURM – Life Beat soft melt

07.09.2025 – 23.11.2025

Als Künstler zeichnet sich Erwin Wurm durch einen besonders feinen Sinn für Humor und Ironie aus. Zahllos erscheinen mittlerweile seine Entwürfe und deren Realisationen, wenn es um scheinbar „banale“, alltägliche“ Motive in seiner Kunst geht. Angefangen mit Skulpturen aus Staub und Fundmaterialien, entwickelt er sehr bald die „One-Minutes-Sculptures“, die Furore machen und seine Kritik an der Gesellschaft und am Kunstbetrieb in ironischer Brechung veranschaulichen. Hinzukommen die „Würste“, die er humorvoll und selbstkritisch gerne als Selbstportrait bezeichnet. Berühmt geworden sind auch seine Verschiebungen von Größenverhältnissen und Proportionen, sein „narrow house“, die überdimensionierten „Cornichons“ oder seine „flat cars“.

Erwin Wurm ist Meister der ironischen Verbildlichung von Lebensgefühlen. Das Haus seiner Kindheit macht er ganz eng: „In der Schule sind wir geschlagen worden. Und dass wir eine Watschn gekriegt haben und der Mathelehrer uns über den Tisch gelegt und mit dem Zirkel gehauen hat, war alles normal“, sagt Erwin Wurm. „Erst im Nachhinein bin ich darauf gekommen, dass das eben nicht normal war. Oder mindestens sehr speziell. Und dann wollte ich darüber arbeiten. Dann habe ich mein Elternhaus genommen und habe es schmal gemacht, auch die Möbel und die Räume. Sobald man hineingeht, tritt Klaustrophobie auf und Beengung und das packt einen ziemlich an der Gurgel.“

In seinen wundervoll doppelbödigen, nur auf den ersten Blick witzigen One Minute Sculptures nimmt Erwin Wurm den Skulpturbegriff wörtlich und dekonstruiert ihn dabei; sein „Fat Car“ oder das „Fat House“ üben auf geistreiche Weise Konsumkritik und erschließen sich dennoch sofort. Unerschrocken manipuliert und deformiert Wurm seine melancholisch wirkenden Protagonisten, deren paradoxe Aktionen, groteske Grimassen oder strapaziöse Posen grundsätzliche Fragen nach Normalität, Sinn oder Unsinn künstlerischer Konventionen wie menschlichen Handelns stellen.

Für die Ausstellung im Ludwig Museum plant Erwin Wurm erstmals eine Wandarbeit, basierend auf seinen auf Worten bestehenden Gemälden sowie eine Kompilation verschiedener „One-Minute-Scupltures“ und seinen facettenreichen Zeichnungen und Aquarellen.

Die Ausstellung wird von der Peter und Irene-Ludwig-Stiftung gefördert.

Erwin Wurm: One-Minute-Scuplture © Erwin Wurm

Erwin Wurm: One-Minute-Scuplture © Erwin Wurm

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