Fragilité (Zerbrechlichkeit) ist das zentrale Thema im Werk von Anne und Patrick Poirier, das durch viele ihrer Arbeiten hindurchscheint. Sie ergründen dabei verschiedene Aspekte der Kultur, das kollektive und individuelle Gedächtnis, die Welt der Dinge und die Natur.
In diesem Katalog werden aktuelle Positionen sowie zentrale Konzepte vergangener Ausstellungen zusammengefasst und durch fundierte Texte anschaulich erläutert. Anne und Patrick Poirier befragen Erinnerungen anhand verschütteter und überlagerter Relikte, verbinden die Vorstellung von antiker Stadt mit neuronalen Netzen des menschlichen Gehirns und ziehen so Verbindungslinien zum heutigen, oftmals dystopischen Handeln der Menschen. Ihre vielfach installativen Werke werfen Fragen auf, geben Denkanlässe, ohne Antworten vorzugeben. Sie zitieren die Antike nicht aus Nostalgie, sondern begreifen sie als zeitloses Phänomen, das immer wieder beobachtet, interpretiert und erweitert werden kann. Aus Erinnerung und Vergessen entwickeln sie die Idee der Zerbrechlichkeit unserer Existenz als permanentes Infragestellen des Zustands der Welt.
Deutsch/Englisch
200 Seiten
Herausgegeben von Beate Reifenscheid
Mit Beiträgen von Tony Cragg, Laure Martin-Poulet und Beate Reifenscheid, mit Auszügen aus Tagebüchern der Künstler und einem Interview der Künstler von Danielle C. March
Wienand-Verlag Köln (2022)
ISBN 978-3-86832-718-2