Herbert Falken

Das Kunstschaffen des Autodidakten Herbert Falkens ist ein andauernder Dialog zwischen Kunst und Kirche. Meist in Bilderzyklen wendet er sich religiösen, vor allem aber existenziellen Themen zu: Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit als Seinszustände und das Durchleben von Grenzerfahrungen sind seine Bildanlässe.

Die tiefe Sehnsucht nach der geistigen Vereinigung mit Gott wird auch in dem zum Ludwig Museum gehörigen Werk „Tempel und Vorhöfe“ deutlich. Auf gelb-goldenem Grund ist durch das Netz schwarzer Gitterlinien eine Reihe von Häusern und kirchlichen Bauten bis hin zu einem alles überragenden mittelalterlich wirkenden Tor mit Spitzdächern und Kuppeln zu erkennen. Die Architekturformen erinnern geradezu an seine Heimatstadt Aachen, ehemals Residenz Karls des Großen. Die Komposition breitet sich zweidimensional in der Fläche aus und wird wie ein Paradiesgarten von einer umlaufenden, geschlängelten Linie eingefasst, die den Anschein einer nach vier Seiten aufgeklappten, mittelalterlichen Stadtmauer erweckt. Die kleinen, annähernd rechteckigen Öffnungen, die sich „dahinter“ auftun, scheinen den Blick einer eingesperrten, suchenden Seele auf die göttlichen, edelsteinartig aufscheinenden Bauten im wahrsten Sinn „frei zu geben“.

Werke in der Sammlung Ludwig

Tempel und Vorhöfe, 1961, Öl auf Leinwand, 110 x 90 cm, Inv. Nr. LM 1992/53

 

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