Denis Laget

Bilder von Denis Laget tauchen in der französischen Kunstszene in den frühen 1980er Jahren auf. Wie seine Zeitgenossen Bernard Piffaretti, Robert Combas, Jean-Charles Blais und Philippe Favier, versucht auch Denis Laget sich von den Restriktionen der Malerei zu befreien, die seit der Minimal Art, dem Conceptualism und – in Frankreich – seit Surports/Surfacesdie Kunst dominierten. Daher knüpft Laget an die traditionellen Genres wieder an wie Porträt, Vanitas und Stillleben.

In „Cesser avec cette attitude héroique“ von 1985 manifestiert sich bereits vieles, was bis heute für seine Malerei kennzeichnend ist. Das querformatig angelegte Bildfeld teilt sich gleichsam zu zwei Dritteln in eine weitgehend Blau-Lila gefärbte Fläche aus der nicht nur der mit hellem Hemd gekleidete Protagonist hervortritt, sondern zu dessen linken Bildrand hin ein Schädel auftaucht. Das Motiv wiederholt sich am rechten Bildrand, hier in dem letzten, fast monochrom in Braun-Beige gehaltenen Bilddrittel, in welches der junge Mann ebenfalls hineinragt. Wenngleich dieser wie eine Lichtgestalt die Komposition dominiert, fallen die Blässe und die geschlossenen Augen unmittelbar auf. Das Vanitasmotiv, das die beiden Totenschädel zu den Flanken hin präludiert, wobei die Schädel jeweils auf Bleiplatten in die Gesamtkomposition eincollagiert sind, findet so eine weitere Entsprechung in dem nur als Torso angelegten Jüngling. Die Gegensätze zwischen Leben und Tod erscheinen bei Laget weniger als Kontraste denn als ein fast nihilistisch zu bezeichnendes Verhaftetsein im Reich des Todes: Selbst das dominierende Nachtblau, das an Himmel denken lässt, scheint hier mehr ein Zwischenreich darzustellen, aus dem die Vision eines Jünglings auftaucht, ohne diesen tatsächlich zu konkretisieren. Alles verbleibt in diesem Bezirk des Todes, wenngleich die malerische Textur von großer Vitalität zeugt und somit mehr eine melancholische denn eine dem Tod geweihte Stimmung evoziert wird. Denis Laget betont: „Ich betrachte die Kunst, genauer die Malerei, als eine extravagante Tätigkeit. Malerei ist für mich eine Tätigkeit, die hinkt, wie Kapitän Ahab in Melvilles Moby Dick. Ich bin ziemlich von der Überholtheit der Malerei, bzw. ihrem Tod überzeugt. Sie ist auf jeden Fall eine ernüchterte Kunst und das ist ihre Stärke im Vergleich zu anderen Kunstformen, die mit diversen anderen Technologien auf eine naive und blendende Art verkehren (die Wunderlampe).“ (in: Vergne 2002, S. 9).

Werke in der Sammlung Ludwig Koblenz

Cesser avec cette attitude héroïque, 1985, Öl auf Leinwand, Bleiplatten und Holz, 170 x 198 cm, Inv. Nr. LM 1992/66

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