Eröffnungsfeier „Hotspot Songhuang“ mit Werken der Künstler Fang Lijun und Ren Rong
11:00 Uhr: Eröffnungsfeier 15:00 Uhr: Öffentliche Führung
Die chinesischen Künstler Fang Lijun und Ren Rong leben in dem Künstlerdorf Songzhuang, einem Stadtteil Beijing, wo sich mittlerweile zahlreiche Künstler angesiedelt haben, um der Enge und den hohen Lebenshaltungskosten in Beijing zu entfliehen. Ursprünglich suchten sie in dem einstigen Künstlerdorf die Einfachheit und Beschaulichkeit des ländlichen Lebens und der direkten Kommunikation – aus dem einst beschaulichen Dorf ist inzwischen jedoch selbst schon eine kleine Metropole geworden. Die Ausstellung versammelt Werke beider Künstler auf zwei Etagen und sollte von April bis Juni 2020 im Ludwig Museum präsentiert werden. Aufgrund der Schließung von Museen bedingt durch Covid 19 in eben diesem Zeitraum musste die Ausstellung zunächst ausfallen, wird aber nun ab dem 30. August 2020 bis zum 18. Okober 2020 gezeigt. Fang Lijuns expressive Holzschnitte lassen sich in Ihrem Stil grob als „Zynischer Realismus“ beschreiben. Sie kreisen um Darstellungen des Menschen als Individuum und Teil einer Massengesellschaft – ganz in der Reflexion der chinesischen Verhältnisse, in denen Fang aufgewachsen ist und noch immer lebt. Bereits Anfang der 1990er Jahre wird er mit anderen jungen Künstlern aus China in Deutschland gezeigt und vom Ehepaar Ludwig gesammelt. Erstmals zeigt das Ludwig Museum Koblenz nun eine Bandbreite großformatiger, oftmals mehrteiliger farbiger Holzschnitte von Fang Lijin. Ren Rong, berühmt für seine Idee des Pflanzenmenschen, wendet sich in jüngster Zeit immer mehr der Technik der Frottage zu, die er ebenfalls mit chinesischen Motiven und Symbolen beseelt. Darüber hinaus inszeniert installative Ensembles aus seinen Stahlskulpturen. Mit Spaten und Masken schlägt er nun eine deutlich kritische Tonart an, die sich ergänzend wiederfindet in den grellbunten Holzschnitten von Fang Lijun.