Anlässlich des „Internationalen Tages gegen die Homophobie“, der seit 2005 jährlich am 17.5. begangen wird, laden Prof. Dr. Beate Reifenscheid und Pfarrer Johannes Stein zu einem Kunstgespräch in der Sammlung Ludwig. Dieses besondere Datum erinnert an den Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, der männliche Homosexualität von 1872 bis 1994 unter Strafe stellte. Während der Zeit der Nationalsozialisten in Deutschland wurden Tausende von Männern verhaftet und in den Konzentrationslagern eingesperrt.
Gegenstand des Gesprächs zwischen Museumsdirektorin Prof. Dr. Beate Reifenscheid und Pfarrer Johannes Stein ist das gemeinsame Werk des französischen Künstlerpaares Pierre et Gilles „Le triangle rose (Laurent)“ aus dem Jahr 1993. Die Fotografie inszeniert einen jungen Mann als KZ-Häftling hinter Stacheldraht mit einem rosa Winkel auf der Brust, dem nationalsozialistischen Kennzeichnen für homosexuelle Häftlinge. In Erinnerung an die erlittenen Gräuel wurde der Rosa Winkel nach dem Zweiten Weltkrieg zum internationalen Solidaritätszeichen der Schwulenbewegung.
Der Jugendkammerchor Koblenz unter der Leitung von Regionalkantorin Juliane Kathary tritt an diesem Abend zum ersten Mal im Ludwig Museum auf und bringt eine weitere Dimension ins Spiel: Er wird Chorwerke aufführen, deren Texte von der Bedrängnis der Menschen sprechen und ihre Sehnsucht nach Gott und Gerechtigkeit zum Ausdruck bringen – bis zum heutigen Tag steht in sieben Staaten der Erde Homosexualität unter Todesstrafe. Der Chor singt unter anderem Werke von Michael Tippett und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Dienstag, 17. Mai 2022, ab 19 Uhr. Kosten: 6,- € / Ermäßigt: 4,- €
Im Anschluss wird Sekt und Wasser gereicht.
Anmeldung bis zwei Tage vor der Veranstaltung: kasse.ludwig-museum@stadt.koblenz.de oder 0261-129 2406.