Veranstaltung

Jump in Art zur Ausstellung „Boris Lurie & Wolf Vostell – Art After the Shoah“

26.01.2023 , 18:00

Dieses Jump in Art zur aktuellen Ausstellung „Boris Lurie und Wolf Vostell – Art after the Shoah“ stellt Wolf Vostells Werke zum Vietnamkrieg in den Vordergrund. Während seiner gesamten künstlerischen Tätigkeit war immer der Blick auf aktuelle gewalttätige Konflikte ein Motor seiner Motivation Kunst zu produzieren. Im Geiste von Adornos Ästhetik der Frankfurter Schule („Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“) war die Sicht auf die Shoah sein Ausgangspunkt, durch den er zeitgenössische Konflikte spiegelte und Kunst erschuf. Sein Motto „Kunst gleich Leben“ verdeutlicht seine Ansicht, dass Kunst nur gute Kunst sein kann, wenn sie die brutalen und unmenschlichen Seiten der Welt zeigt. Sein Ausspruch „Der Frieden ist das größte Kunstwerk“ zeigt, dass Kunst für ihn keinen Selbstzweck hatte, sondern zugleich den Betrachtenden wachrütteln und zum eigenen Handeln auffordern sollte.

An diesem Abend tauchen wir in Vostells Welt ein. Werke vom „Lippenstiftbomber B52“ (1968) bis zu seinen Varianten von Goyas „Desastres de la Guerra“ (1971-1972), welche er mit dem Vietnamkrieg verband, zeigen Vostells „pädagogischen“ Ansatz Kunst zu nutzen, um das Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten dieser Erde zu schärfen.

Der in Leverkusen geborene, später in Köln, Paris und Berlin tätige Wolf Vostell galt schon zu Beginn seiner Künstlerkarriere als schillernder Vertreter der international auftretenden Fluxus-Bewegung. Für Vostell erfolgte der Weg in die eigene Kunstproduktion über die Kunst der französischen „Affichistes“, die beim Abreißen von Werbeplakaten zugleich vor dem versammelten Publikum eine theaterreife Performance vorführten. Vostell entwickelte seine eigene Technik der abgerissenen und mehrfach überklebten Plakatkunst der Straße, die er „Dé-collage“ nannte. Bereits seit den 1950er Jahren thematisierte er in Deutschland das ungeliebte Thema der Shoah, um die Gesellschaft an das zu erinnern, was nie vergessen werden darf.

 

Durch den Abend führen Prof. Dr. Beate Reifenscheid und Rebekka Welker, M.A. Dazu gibt es kulinarische Überraschungen von Gottschalk Catering und Riesling-Wein vom Weingut Matthias Müller. Kosten inkl. Apéro und Stuzzichini: 19,- Euro.

 

Achtung! Bei kurzfristigem Nichterscheinen trotz Anmeldung zu einer kostenpflichtigen Veranstaltung behält sich das Museum vor, Ihnen die Kosten in Rechnung zu stellen.

Wolf Vostell: „Lipstick Bomber“, 1968, Siebdruck eines Zeitungsausschnitts, Lippenstifte © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Mieten

Jetzt anfragen